Statistisches Bundesamt: Zahl der Baugenehmigungen weiter rückläufig

Am höchsten fiel der Rückgang mit 53,4 Prozent bei den Neubauten von Zweifamilienhäusern aus. Bei Neubau-Einfamilienhäusern ging die Zahl der Baugenehmigungen um 35,4 Prozent zurück, bei Wohnungen in Neubau-Mehrfamilienhäusern um 27,0 Prozent. Das Statistische Bundesamt registrierte noch keinen eindeutigen Effekt der im März 2023 neu eingeführten Wohnbauförderung für klimafreundliche Neubauten. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, die Förderbedingungen aufgrund der geringen Antragszahlen anpassen zu wollen.

Wie die Bautätigkeit in einzelnen Städten aktuell aussieht, hat die Real Estate Pilot AG anhand von Daten zu aktiven Bauprojekten in den Phasen Bau/Planung, Sanierung oder Umnutzung in der Online-Datenbank GeoMap im August 2023 untersucht. Das Ergebnis: In Berlin wird am meisten gebaut. Hier gibt es laut GeoMap 637 aktive Bauprojekte, mehrheitlich Neubauten. Im Ranking folgen München (448 Bauprojekte), Hamburg (429), Leipzig (250) und Frankfurt am Main (181). Nach Angaben der Immobilienexperten handelt es sich bei den aktiven Bauprojekten allerdings größtenteils um bereits begonnene Projekte aus den letzten Jahren, die auf früheren Entscheidungen basieren. „Finanzierte Vorhaben werden weiterhin umgesetzt, jedoch beobachten wir bei den in Planung befindlichen Objekten eine Zurückhaltung aufgrund des schleppenden Verkaufs“, erläutert Marco Hoffmann, Vorstand und Gründer der Real Estate Pilot AG.

Mit der rückläufigen Bautätigkeit steht Deutschland nicht alleine da. Der aktuelle Bericht „Global Powers of Construction“ des Beratungsunternehmens Deloitte belegt, dass der Bauboom weltweit abgekühlt ist: Die Umsätze der 100 größten börsennotierten Baukonzerne waren in 2022 weltweit um 6,3 Prozent gestiegen. Nachdem sich die Baubranche von Corona und seinen Auswirkungen erholt hatte, betrug das Wachstum im Vorjahr weltweit über 14 Prozent. Dieser Aufwärtstrend schwächte sich nun deutlich ab. Als Ursachen benennt Deloitte unter anderem unterbrochene Lieferketten, die gestiegene Inflation sowie einen zunehmenden Mangel an Arbeitskräften und Rohstoffen. 

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