Die Bundesregierung möchte mit der Hilfe von Klimaschutzverträgen, Carbon Contracts for Difference (CCfD), energieintensive Industrien wie Stahl, Chemie und Zement dazu verpflichten, ihre Produktionsvorgänge bzw. Industrieanlagen möglichst klimaneutral zu gestalten.
Die CO2-Emissionen könnten mit diesen Verträgen eine Reduzierung von mehr als zwanzig Millionen Tonnen CO2 bis 2030 erreichen. Die Funktionsweise der Verträge stammt aus der Finanzwelt und hat zum Ziel, schwankende Preise für Rohstoffe oder auch Aktien abzusichern. Anhand eines Vertrages zwischen Käufer und Verkäufer wird sich auf einen festen Preis für ein Produkt geeignet, um etwaige Schwankungen zu umgehen. Liegt der vereinbarte Preis unter dem aktuellen Marktpreis, ist der Käufer angehalten die Differenzen anderen Verkäufer zu bezahlen. Sollte der Marktpreis höher als der vereinbarte Preis sein, muss der Verkäufer die Differenz an den Käufer bezahlen. Ähnlich verhält es sich nun mit den Klimaschutzverträgen, bei welchen die Unternehmen sich mit dem Abschließen von Verträgen zugunsten treibhausneutraler Technologien absichern können, da die klimaneutrale Produktion häufig teurer ist als die traditionelle. Mit den neuen Klimaverträgen sorgt die Politik dafür, dass die klimafreundlichen Technologien gegenüber herkömmlichen Technologien wettbewerbsfähig werden.
Worauf bei der Erstellung der Carbon Contracs for Difference (CCfD) geachtet werden muss
Die jetzt veröffentlichte Studie von Agora Industrie beleuchtet nun jene CCfD genauer. Laut Studie sind hohe Investitionsvolumina nötig, um die klimaneutralen Anlagen für die Industrie aufzubauen und bereitzustellen. Jenes Fördervolumen muss zügig von der Bundesregierung bereitgestellt werden, um die klimaneutrale Produktion am Weltwirtschaftsstandort Deutschland zu garantieren und die Wettbewerbsfähigkeit hochzuhalten. Um die Klimaschutzverträge zu finanzieren, sind laut Studie bereits existierende Förderinstrumente und Garantien durch den Bundesfinanzhaushalt eine mögliche Option. Darüber hinaus könnten auch Klima- und Energiefonds als Finanzierungsquelle betrachtet werden. Laut den Studienautoren kann der Bedarf an staatlichen Zuschüssen mithilfe unterschiedlicher politischer Finanzierungsoptionen auf zehn Milliarden Euro oder weniger gesenkt werden. Trotz staatlicher Förderung ist es dennoch nötig, dass die Industriebetriebe selbst eine Transformation anstreben und den Schritt in die neue klimaneutrale Produktion gehen.