Anzeichen für Verbesserung der Lage im Baugewerbe

Das Statistische Bundesamt vermeldet den zweiten Monat in Folge deutlich steigende Auftragseingänge: Im August stieg der Auftragseingang real (saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem Vormonat um 10,8 Prozent (Juli 2023 gegenüber Juni 2023: +9,6 Prozent). Stütze der Branche ist der von Großaufträgen beeinflusste Tiefbau mit einem Plus von 18,6 Prozent. Im Hochbau fiel der Anstieg mit plus 1,8 Prozent nur schwach aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der reale, kalenderbereinigte Anstieg 17,5 Prozent. In diesem Zeitraum legt der Tiefbau um 34,5 Prozent zu, der Hochbau um 0,9 Prozent.

Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe ist zuletzt marginal gestiegen. Im August 2023 verzeichneten die Statistiker gegenüber dem Vorjahresmonat einen Anstieg um 0,1 Prozent. Nominal erhöhte sich der Umsatz aufgrund der gestiegenen Baupreise um 3,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Die jüngsten Quartalszahlen waren noch deutlich schlechter ausgefallen: Preisbereinigt ging der Umsatz im Bauhauptgewerbe im zweiten Quartal 2023 um 3,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 zurück. Das war vor allem dem Rückgang der Umsätze im Wohnungsbau geschuldet (-7,0 Prozent). Im Ausbaugewerbe betrug der preisbereinigte Umsatzrückgang 3,1 Prozent.

Positiv entwickelte sich dagegen die Nachfrage nach energetischer Sanierung: Im Bereich Elektroinstallation wurde im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal ein nominaler Umsatzanstieg von 17,5 Prozent erzielt, im Bereich Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation von 13,2 Prozent.

Das bestätigt auch die im September durchgeführte Herbstkonjunkturumfrage des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): Darin gaben 40,7 Prozent der mehr als 1.500 teilnehmenden Innungsbetriebe an, im ersten Halbjahr 2023 an der Installation von Wärmepumpen beteiligt gewesen zu sein (2022: 34 Prozent). Noch höher war die Nachfrage bei PV-Anlagen: 51,5 Prozent der Unternehmen haben zwischen Januar und Juni 2023 an der Installation einer PV-Anlage mitgearbeitet (2022: 42,2 Prozent), 45 Prozent am Einbau eines Speichers (2022: 34,2 Prozent).

Das spiegelt sich auch im Umsatz: Der Anteil der Sparte PV-Anlagen/Speicher erhöhte sich im zwischen Frühjahr und Herbst 2023 von 5,8 Prozent auf 7,1 Prozent (+1,3 Prozentpunkte). Damit beträgt das halbjährliche Umsatzwachstum 21,4 Prozent bei PV-Anlagen und 28,3 Prozent bei Speichern. Insgesamt machen Erneuerbare Energien jetzt 8,2 Prozent der Umsätze des E-Handwerks aus (2022: 6,7 Prozent). Die Unternehmen setzen insgesamt verstärkt auf Sektorkopplung. Nur jedes fünfte (19,7 Prozent) ist in keinem der Wachstumsmärkte aktiv.

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